Kennengelernt haben sich der Künstler und der Zahlenjongleur in den Jahren der Wiederbelebung der Wagenhallen um 2003. Das Duo organisiert gemeinsame Ausstellungen. Nach einigen Betreiberwechseln gründen die zwei 2008 den „Kulturbetrieb Wagenhallen“. Ob sie zu Beginn Schwierigkeiten hatten?

„Klar, am Anfang war es nichts als Arbeit. Die Hürden waren extrem,“ meint Mellmann. „Wir haben das hier mit Schweiß und Blut aufgebaut, 16 Stunden am Tag gearbeitet“, erinnert sich Gutbrod und fügt hinzu: „Nur mit einem ordentlichem Stück Wahnsinn kannst du so etwas aus dem Boden stampfen!“.

Der Zwei-Mann-Betrieb stellt alles eigenständig auf die Beine: Aufbau, Abbau, Programm, Bewirtung, Musik, Werbung. Ohne finanzielle Mittel organisieren sie ein „verrücktes Kulturprogramm“. Für Mellmann rückt die Kunst in den Hintergrund. Als die ersten 70 Leute kommen, sind die beiden zu Tränen gerührt und begreifen, dass sie einen Ort geschaffen haben, an dem sich die Öffentlichkeit offenbar wohl fühlt. An anfängliche Anfragen erinnert sich Mellmann genau.

„Und wir so, Hochzeit!? Echt, Hochzeit?! Dann hab ich halt selbst für 120 Gäste oder mehr gekocht!“

Und so werden die Veranstaltungen immer größer. Ozzy, der erste Mitarbeiter kommt, Koch Martin folgt kurz darauf. Das Team wächst weiter: Der Surfer Raoul beginnt ein duales Studium bei dem Kulturbetrieb. Anstatt viel zu überlegen und Konzepte zu erstellen, packen sie die Dinge an – die Schrauben werden während des laufenden Betriebs nachgezogen.

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